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Lea:
Wieso hattest du denn neue Medikamente benötigt? Sind deine
HAE-Attacken im Ausland verstärkt aufgetreten? Bei mir konnte ich – ver-
glichen mit zuhause – keine Veränderung feststellen.
Nicole:
Bei meinen ersten längeren Reisen hatte ich so wenige Attacken
wie noch nie zuvor. In den acht Monaten in Lateinamerika erlitt ich insge-
samt zwei Schwellungsattacken, jeweils dann, wenn eine größere Verände-
rung anstand. Doch in den letzten Jahren verstärkten sich meine Attacken,
sowohl in der Intensität als auch in der Anzahl, deshalb benötigte ich auf
dem Jakobsweg auch mehr Medikamente als ursprünglich geplant. Freun-
de im Ausland haben mir zum Beispiel geraten, auf gewisse Lebensmittel
zu verzichten, um zu testen, ob eine Lebensmittelunverträglichkeit die
Attacken zusätzlich gefördert hat. Nach einer sogenannten makrobio
tischen Reis-Diät habe ich dann automatisch Laktose- und Glutenprodukte
weggelassen, und seitdem haben meine Schwellungsattacken sehr abge-
nommen. Zudem hat ein Meditationskurs geholfen, immer wieder die
Ruhe und den Ausgleich zu finden. Es ist wichtig, dass man auf seinen
Körper hört, dann fühlt man sich viel besser.
Lea:
Stimmt, solange man sich wohlfühlt, ist auch HAE kein Hindernis. Ich
bin wirklich froh, dass ich diesen Schritt gewagt habe und dass mich meine
Familie dabei so sehr unterstützt hat.
Nicole:
Dafür bin ich auch sehr dankbar. Meine Familie hat mich immer
ermutigt und mir geholfen.