Auslandsaufenthalt mit HAE - page 16

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Nicole:
Ich habe verschiedene Erfahrungen mit Krankenhausaufenthalten
im Ausland gemacht. Während meines ersten Aufenthaltes in Kolumbien
war ich noch nicht in der Lage, mir das Medikament selbst zu spritzen.
Wegen einer Schwellungsattacke im Magen-Darm-Bereich musste ich
deshalb ins Krankenhaus. Obwohl ich dort einen Arzt fand, der HAE
kannte, verabreichte er mir zunächst einfach ein Schmerzmittel, weil man
mir nicht glaubte, dass es keine Wirkung zeigen würde. Bei einem späteren
Schüleraustausch in die USA fand ich einen Arzt, der sich zwar bereit
erklärte, mir das Medikament zu spritzen, jedoch kaum Rücksicht auf
meine Bedürfnisse bezüglich der Lokalität der Einstechstelle nahm. Wäh-
rend meiner Wanderung auf dem Jakobsweg in Spanien konnte ich dann
bereits die Selbstinjektion durchführen. Trotzdem erkannte ich die Anzei-
chen einer Schwellungsattacke nicht rechtzeitig, sodass man mich ins
Krankenhaus brachte. Der diensthabende Arzt verabreichte mir das Medi-
kament, wodurch es mir schnell besser ging. Die ärztliche Behandlung
im Ausland ist demzufolge möglich, aber nicht immer gut, da HAE leider
noch nicht weltweit unter allen Ärzten bekannt ist. Deshalb sollte man
sich unbedingt selbst spritzen können. Es vereinfacht den Aufenthalt,
ist zuverlässiger als die ärztliche Versorgung vor Ort, und man ist unab­
hängiger.
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