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Sie fragen, Prof. Dr. med. Konrad Bork antwortet
Was sind Kehlkopfödeme und warum sind sie so gefährlich?
Die Krankheit HAE ist gekennzeichnet durch wiederkehrende Schwel-
lungen der Haut und der Schleimhäute. Im Bauchbereich sieht man
diese Schwellungen nicht, sie sind innerlich. Obwohl sie zu sehr
starken Schmerzattacken führen, bedrohen sie nicht das Leben. Das
dritthäufigste, aber außerordentlich wichtige Symptom ist die Kehl-
kopfschwellung, das sogenannte Kehlkopf- oder Larynxödem. Daran
können Patienten ersticken. Und deshalb ist das oberste Ziel aller Be-
teiligten, eine solche Schwellung zu vermeiden oder rechtzeitig zu
behandeln.
Bekommt jeder Mensch, der an HAE leidet,
automatisch Kehlkopfödeme?
Nein. Durch HAE ausgelöste Kehlkopfödeme treten nicht bei jedem
Patienten auf. Ungefähr 40 Prozent der an HAE leidenden Men-
schen werden, statistisch gesehen, in ihrem ganzen Leben über-
haupt nie mit einem solchen Ödem konfrontiert. Aber die übrigen
Patienten haben es einmal oder sogar mehrere Male. Auch wenn
man bisher noch nicht davon betroffen war: Man sollte und muss
mit dem Bewusstsein leben, dass eine solche Kehlkopfschwellung
grundsätzlich auftreten kann.