Hirnödeme bei HAE – was Patienten wissen sollten - page 3

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Ein kaum beachteter Zusammenhang
Verspannungen, Migräne, Hirnhautentzündung – das sind häu-
fige Ursachen für Kopfschmerzen. Aber auch Schwellungen im
Gehirn, sogenannte Hirnödeme, können Auslöser sein. Dann
kommt es zu einer vermehrten Ein- oder Umlagerung von
Flüssigkeit im Gewebe und der Hirndruck steigt. Schwindel und
Bewusstseinsstörungen können weitere Folgen sein.
Im folgenden Interview erklärt Frau Dr. med. Inmaculada
Martinez-Saguer von der HAE-Ambulanz der Universitätsklinik
Frankfurt am Main die möglichen Zusammenhänge zwischen
Hirnödemen und HAE. Sie zeigt auf, warum diese Schwellungen
so gefährlich sind und welche Therapieoptionen es gibt.
Fragt man nach den Ursachen von Hirnödemen, werden Infektionen,
mangelnde Sauerstoffzufuhr, Hämatome und Abszesse genannt. Kaum
Erwähnung findet dagegen das Hereditäre Angioödem, kurz: HAE.
Dabei kann auch diese sehr seltene Erbkrankheit zu Schwellungen im
Gehirn führen. HAE-Patienten sehen sich meist mit Ödemen im Bereich
der Extremitäten, im Gesicht oder im Magen-Darm-Trakt konfrontiert.
Doch sollten sie ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass ihre Krankheit,
wenn auch nur selten, ebenso Hirnödeme auslösen kann.
Hirnödeme sind selten. Doch sollten HAE-Patienten, die häufig unter starken
Kopfschmerzen leiden, unbedingt ihren behandelnden Arzt informieren.
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